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1. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 47

1898 - Halle : Anton
Australien. 47 teils mit Dorngestrüpp bewachsen. Australiens Tierwelt ist seltsam: es finden sich das Känguru, das Schnabeltier, schwarze Schwäne, Weiße Adler zc. 221] 4. Bevölkerung. Die Eingeborenen Australiens sind schwarz- braune Australneger; sie stehen auf der niedrigsten Gesittungsstufe und sind im Aussterben. Seit dem vorigen Jahrhundert sind die südöstlichen Küstenstriche von Europäern besiedelt. Die aus Europa eingeführten Nutzgewächse (Kartoffel, die Getreidearten, der Tabak) gedeihen vortrefflich; eine ganz besonders ergiebige Nahrungsquelle aber ist die Schafzucht; auch gräbt man nach dem Golde, das der Boden birgt. 222} 5. Einteilung. Das Festland ist im Besitz der Engländer. Es ist in 5 Kolonieländer eingeteilt. Die wichtigsten Städte sind: Sidney [ßidne], an der Stelle einer einst von den Engländern angelegten Ver- brecherkolonie (400). Melbourne lmelbern] ist Hauptort der Golddistrikte (500). An der Südküste liegt Adelaide [abrieb], der Hauptort der beut* fchen Einwanberung. 2. Die Inseln Australiens. 223] Man fonbert die zu Australien gehörigen Eilanbe in einen inneren und einen äußeren Jnfelgürtel. 1. Zu dem inneren Jnfelgürtel gehört außer einigen kleinen Inselgruppen die von den Engländern besetzte Insel Tasmanien. Neuguinea [gittea] gehört in seinem südlichen Teile ebenfalls den Engländern; der nördliche Teil steht als K a i s e r W i l h e l m s l a n d unter deutschem Schutz. Außerdem ist deutscher Besitz der Bis - m a r ck - A r ch i p e l, dessen größte Inseln N e u p 0 m m e r n und N e u m e ck l e n b u r g sind. Die Eilande des inneren Jnselgürtels sind von Australnegern bewohnt. An diesen war bisher jede Arbeit der Missionare vergebens. 2. Die größte Insel des äußeren Gürtels, die Doppelinsel Neuseeland, ist von den Engländern zu einem Kolonielande gemacht. Außerdem gehören zu dein äußeren Jnselgürtel eine Anzahl Inselgruppen, so: die Marianen (span.),

2. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 20

1898 - Halle : Anton
20 Die skandinavische Haldinsel. — Die britischen Inseln. Bergland im nördlichen Teile. Nach So. dacht sich das Bergland zu einem bis 100 km breiten Tieflande ab, welches die Ostsee nm- säumt. Die Richtung der s.-ö. Abdachung halten sast alle Gewässer inne. Es münden in den Bottnischen Meerbusen: die Jörne Els, 11 in c Els. Augerrnan E l f und D a l E l s; die K lar Els mündet in den Wener- see, aus dem die Göta Elf zum Kattegat abfließt; in das Skäger Rak ergieht sich der Glommen. Eine Senke im südlichen Teile des Landes wird von Seeen ausgefüllt; es folgen von W. nach O.: der Wener-, Wetter- und Mälarsee, deren Wasser wegen des felsigen Grundes von wunderbarer Klarheit ist. Der durch den Wener- und Wettersee geführte Götakanal verbindet Nord- und Ostsee. Nördlich vom Mälarsee liegt die Universitätsstadt Upsäla, in der Enge zwischen dem Mälarsee und der Ostsee S t ö ck h o l m , die Hptst. und erste Handelsstadt von Schweden (270). Norrköping [nörrtjöping] ist die wichtigste Fabrikstadt des Landes, Gotenburg wegen der Kanalverbindung mit Stöckholm der zweite Platz für den schwedischen Handel. An einem zum Skager Rak sich öffnenden Fjord liegt Kristiania, die Hptst, von Norwegen (150). 107] Klima und Pflanzendecke. Die Westküste hat kühle Sommer und milde Winter, hänsige Nebel und Regen. Die Gebirge des Innern kühlen die von der Meeresküste her wehenden milden Winde ab. Daher ist die Witterung im östlichen Hügellande rauh. Im südlichen Skandinavien ge- deihen noch die Ackergewächse Deutschlands; weiter nach N. finden sich Nadelhölzer, endlich nur noch Moose und Flechten. 108] Bevölkerung. Das Volk ist germanischen Stammes. Im W. wohnen die Tormänner, ein sittenreiner, freiheitliebender Nolksstamm; hier ist der Bauer noch sein eigener Handwerker und meist auch der Lehrer seiner Kinder. Die im O. sitzenden Schweden haben vor ihren Nach- barn Gewandtheit und rühriges Wesen vorans. Im N. wohnen mongo- tische L a p p e n , die sich von der Zucht des Renntiers nähren. Norweger und Schweden bekennen sich zur lutherischen Kirche. 9. Das Königreich Großbritannien und Irland. 109] Lage. Die britischen Inseln werden im O. von der Nordsee, im S. vom Kanal, im W. vom Atlantischen Ozean umgeben. Die Irische See teilt sie in die Inseln Großbritannien und Irland. Die Irische See hängt mit dem Atlantischen Ozean im N. durch den Nord- kanal, im S. durch den St. Georgskanal zusammen. 1. Großbritannien. 110] Bodenform und Bewässerung. Der O. und S. des Landes ist Tiefland, der W. und N. ist gebirgig. 111] \. Das Bergland ist durch zwischenliegendes Tiefland in 5 Gruppen gesondert, a) Das Bergland von Eornwall in der Südwest-Ecke, ist reich an Kupfer und Zinn und daher ein wichtiges Bergbaurevier. b) Das Bergland von Wales >nels] füllt die Halbinsel gl. N. aus. c) Das Bergland von Nordengland ist ein höhlenreiches Kalkge- birge in der Mitte des Landes. >1) Das B e r g l a n d von Süd s ch o t t ° land ist durch einen breiten Tieflandsstreisen getrennt von o) dem Berg-

3. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 22

1898 - Halle : Anton
22 Die britischen Inseln. — Frankreich. sehr volkreicher Fabrikstädte. Unter diesen sind die bedeutendsten: Birming- ham }borming'äm] , fast eine einzige Werkstatt für Metallwaren, Shef- ftelb [fchejftlb |, welches Stahllvaren fertigt, Leeds [Itb»] mit Wollfabriken und M a n ch est er Imantschest'r^, der Hauptplatz der englischen Baumiooll- inbustrie. An den Küsten blühen eine Anzahl wichtiger Hafenstäbte. So liegen an der Westküste Liverpool sliw'rpnlj und Bristol, an der Süb- küste Plymouth ^plimm'ß^ und der Kriegshafen Portsmouth ]pörtsm'ßj, an der Ostküste Lonbon, die volkreichste Stadt der Erbe und zugleich ihr erster Hanbelsplatz. Überaus großartig ist der Hanbelsverkehr in der „City" [fjtttij, der Altstabt auf dem linken Themseufer. Hier befinbet sich die englische Bank und der Tower [tauer], besten Mauern einst Staats- gefangene beherbergten. Über das enblose Häusermeer ragt die gewaltige Kuppel der St. Paulskirche. Unter den Stabtteilen Lonbons sinb be- merkenswert : das „Ostenbe" mit großartigen Hafenanlagen und hart- arbeitenber Bevölkerung, und das „Wcstenbe", weit mtb prächtig angelegt, vorzugsweise ein Sitz der Pracht und des Reichtums <4'/./Mill. E.). 113] Klima und Pflanzendecke. Wegen der Nähe des Meeres wechseln milbe Winter mit kühlen Sommern; wässerige Nieberschläge sinb häufig «der berüchtigte Lonboner Nebel). Daher schmückt die Ebenen überall saftiges Wiesengrün. Die Gebirge, besonbers die schottischen Hochlande, sinb rauh. 114} Bevölkerung. Die Englänber sinb germanischen Stammes, unternehmenb imb ausbauernb, stolz auf die Vorzüge ihres Vaterlanbes, aber auch hochmütig und verschlossen gegen alles Frembe. Die Schotten sinb mutig, gewanbt und voll Stolz aus ihre ruhmvolle Vergangenheit Englanber und Schotten bekennen sich meist zur evangelischen Kirche. Zu Schottland gehören drei Inselgruppen: a) die H c b r t b e n im W., K) die Orkney ^örkne^ -Inseln und c) die Shetl a n d } schetländ ^-Inseln im N. k!. Irland. 1151 Jrlanb hat die Form eines unregelmäßigen Bierecks. Vereinzelte Berggruppen von nicht bebentenber Höhe umlagern die Kiiste. Dazwischen behnt sich eine weite Ebene. Die Mitte des wiesenreichen Landes durchfließt der Shannon (fchann'n], ein echter Secenfluß. Die Bevölternng, ein armes Geschlecht von Pächtern, ist katholisch. Hptst.ist Dnblin |bciblitij (245). 10. Die Republik Tvvaitf'roicf). 1161 ^age nach der Karte. 117] Bodenform und Vewassernn^. Die Mitte des südlichen Frank- reich füllt bas Französische Mittelgebirge aus. Zwischen ihm und den Alpen senkt sich das Rhone-Tieflanb ein. Gegen W. bacht sich das Berg- lanb zu einem großen Tieflanbe ab. litt] Das ^vhonc-Tiefland ist zwischen den Westalpen und dem Fran- zösischen Mittelgebirge eingesenkt. Es beginnt bei Lyon, ist bort nur wenige Meilen breit, erweitert sich aber im S. zur P r o v e u ^ a l i s ch e n Ebene. Das Tieflanb wirb von der R h o n e bewässert. Diese entspringt in den Alpen, strömt anfangs sübweftlich, läutert ihre Wasser im Gensersee, bilbet ein Knie mit sübl. Richtung (bei welcher fetabt?) und fließt zum Mittel- länbischen Meere. Das Rhonethal ist ein reiches Fruchtgebiet, iu dem die

4. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 21

1898 - Halle : Anton
Die britischen Inseln. 21 lande von H o ch s ch o t t l a nd. Der Tieflandsstreisen ist das einzige Ackerbangebiet Schottlands; deshalb liegen hier die größten Städte: Edin- bürg, die Hauptstadt Schottlands (280), und Glasgow [glasgö], eine Fabrikstadt mit Mill. E. 112) 2. Das Tiefland besteht durchweg aus Ackerboden. Es ist reich bewässert. Die größten Flüsse sind die Themse und der Severn; zahl- reiche Kanäle verbinden diese Wasseradern mit den benachbarten Flüssen. In der britischen Ebene sind Ackerbau und Viehzucht Hauptnahrungs- zweige. In der Nähe der Gebirge gewinnt man Kohle und Eisen. Das befördert die starke Gewerbthätigkeit. Daher hat England eine Anzahl

5. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 46

1898 - Halle : Anton
46 205] 2,. Guayana, zwischen Orinoco und Amazonenstrom, ein Waldgebiet. Teile der Küste sind von W. nach O.: Britisch-, Niederländisch- und Fr anzö fisch-G. 206] I. Die Vereinigten Staaten von Venezuela längs der Nordküste. ssauvt- stadt ist Caracas. 207] 4. (Lolömbia an der Westküste und im Andenlande. Hauptstadt ist Bogota. Panama an der Panama - Eisenbahn, welche durch die Landenge geführt ist. 208] 5. Ecuador, das Andenland unter dem Äquator. Hauptstadt ist Qu ito _ 209] h. pevut ist das Andenland um den Titicacasee, reich an Silber. Hauptstadt ist Lima; von da ist Eisenbahnverbindung uach dem Hasenone C a l l a o. 210] 7. Bolivia, im S. und O. von Peru, teils Audenland, teils Tiefland. Haupt- stadt ist S ü c r e. P o t o s i mit den höchsten Silbergruben der Erde. 211] $. (Chile stschile), ein 150 km breiter Landstreifen südlich von Peru. Haupt- stadt ist Santiago, Hafenplätze sind Valparaiso und V a l d i v i a. 212] q. Paraguay, in der Gabel zwischen Paraguay und Paranä. Hauptstadt ist A s u u c i ö n. 213] zo. Uruguay, südlich von Brasilien. Hauptstadt ist Montevideo. 214] ji. Die Argentinische Republik, das Land der Pampas, ist ein Land der Viehzucht, aber auch reich an Weizen. Hauptstadt ist Bnenos Aires. Zur Argentinischen Republik gehört das südlicher gelegene Patagonien, die unwirtliche Südspitze des Erdteils. 215] jz. Das Leuerland besteht aus kahlen, fast menschenleeren Inseln. Rückschau auf Amerika. 216] 1) Amerika ist arm an einheimischen Nutzgewächsen und Haustieren. 2) Die Urbevölkerung macht die kupferrote Rasse aus; diese hat be- sonders in Nordamerika stark abgenommen. Vi. Australien. Lage und Einteilung. 217] Australien liegt zwischen den drei Erdteilen Amerika, Asien und Afrika. Es besteht aus einem Festlande und der nach No. und O. aus- gebreiteten Jnselslnr des Großen Ozeans. 1. Das Australfestland. 218] Gliederung. Das Australfestland hat die Gestalt eines im S. nnansgesüllten Kreises. Der größte Küsteneinschnitt bildet den Golf von Carpentaria im N., im S. schneidet der Australgolf in das Land ein/ 219] 2. Bobcnform und Bewässerung. Die Ostküste wird von einem in zerstückten Ketten streichenden Berglande begleitet, den Blauen Bergen. Die Südostecke ist mit den Verzweigungen der hohen Australalpen er- füllt. Gegen das Innere senken sich die Bergländer zu welligen Ebenen. In einer großen Bodenmulde, die sich aus dem Innern zur Südküste zieht, haben sich drei Seeenbecken gebildet: der Torrens-, Gairdner sgardner]- und Eyresee [ar—], alle drei freilich nur flache Salzsümpfe. — An Flüssen ist Australien außerordentlich arm. Der Murray [mrirre] (Quell- gebiet?) ist die größte Wasserader; aber auch er trocknet im Sommer zu einer Kette von Sümpfen und Wasserlöchern ein. 220] 5. pflanzen- und Tierwelt. Bei der mangelhaften Bewässerung sind . die Ebenen im Innern teils Wüsten, teils wenig fruchtbarer Grasgrund,

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 157

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
157 Austral-Continent. verflochten, welche übrigens hier empfänglichere Herzen für das Evangelium fanden, als sonst irgendwo. Wir gehen nun zur Betrachtung der einzelnen Haupt- theile Australiens über. 1. Der Austral-Continent, an 140,000 ¡U9jí., wird noch gewöhnlich Neu-Holl and genannt. Holländer waren es näm- lich, welche in der ersten Hälfte des I7ten Jhs. viele Küstenstriche aufnahmen und benannten. Hernach bekümmerte man sich lange Zeit nicht um das Land. Erst 1770 befuhr Cook die Ostküste, nahm sie unter dem Namen Neu-Süd-Wales für die englische Krone in Besitz und schlug eine Bai, die er Botany-Bai genannt, zur Anlegung einer Verbrechercolonie vor. Diese ward auch 1788, doch etwas nördlich von der Botany-Bai, am Port Jackson ange- legt. Die Colonie blühte auf; man fing an, auch Streifzüge in das Innere zu unternehmen und überstieg die nächste Vergebene, die blauen Berge (1814). In den letzten Jahren haben kühne Querzüge durch das Binnenland Statt gefunden, aber es fehlt doch noch Viel zu einer genaueren Kenntniß des Innern. Man weiß bis jetzt etwa Folgendes: Einförmigkeit ist der Charakter Au- straliens. Es fehlt nicht an Gliederung, aber doch sind die Küsten arm an Baien und Buchten. Im Innern herrscht das Flachland vor und öfters läßt feine Muschelbedeckung auf einen zurückgetretenen Meeresftrand schließen; doch giebt es isolirte Bergzüge, die regelmäßi- ger Thäler und Terrassen entbehren Die trägen Flüsse entspinnen sich meist aus Teichen und Sümpfen, arten auch hernach leicht wieder in die Seenund Sumpfbildung aus, haben ein veränderliches Bett und oft eine durch Sandbänke verstopfte Mündung. Von der Südküste aus ist ganz neuerlich ein Reisender wirklich an einen Binnensee vorgedrun- gen, aus dem der Fluß Murray nach S. fließt. Im Norden fanden neuere Entdecker einen ähnlichen großen Strom (Victoria, Mak- kenzie). Die Pflanzen - und Thierwelt ist, trotz der Ausdehnung durch so viele Breitengrade, an den verschiedensten Küsten sich gleich — es giebt Gegenden, wo nur Ein Baum, Eine Pflanze, Eine Thierart vorkommt — aber höchst eigenthümlich. Dort giebt es Vögel, welche Haare statt der Federn und keine Flügel haben (Neuholländischcrka- suar'). Man findet ein Quadruped mit Entenschnabel (das Schna- belthier), weiße Adler und schwarze Schwäne. Die Bäume (die Eukalypten 4/s der Waldungen, schwitzen Manna) sind niedrig, das Gras ist hoch; die Bienen haben keinen Stachel, die Hunde bellen nicht, die Vögel singen nicht, die Blumen duften nicht. Der größte Vierfüßler ist das abentheuerlich gestaltete, große, springende Beutelthier, das Känguruh. Die Zahl der kläglich - dummen Ein- gebornen (siehe S. 156.) ist überaus gering. a) Die erste und älteste englische Niederlassung Neu-Süd- Wales zählt jetzt schon \/4 Mill. E., darunter etwa */* Sträflinge und Departirte, welche man hier zu einem neuen, geregelten Wan- del heranzuziehen sucht. Die Hauptstadt und Sitz des Gouverneurs ist Sidney, 25,000 E. Außerdem giebt es noch mehrere kleine Städte, wie Paramatta, im Hintergründe der schönen Port-

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 275

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
London. 275 Bekenner und breitet sich immer mehr aus. Dazu kommen dann Protestanten der verschiedensten Bekenntnisse und eine Menge von Secten, z. B. die Quäker. Alle nicht ang- licanische Engländer heißen im Allgemeinen Dissenters; sie sind zu Gunsten der herrschenden Staatskirche immer noch mancher drückenden Beschränkung unterworfen. Man theilt das eigentliche England in 40, Wales in 12 Grafschaften oder Shires. Einige davon sind gelegentlich bei der natürlichen Geographie vorgekommen — wiederhole sie! — an- dere werden weiter unten noch erwähnt. Die Namen aller zu merken ist für unfern Zweck unnöthig. 1. Die Hauptstadt des ganzen brittischen Reiches, London, liegt an der dort 1200—1500' breiten Themse, die sich zwischen dev Stadt etwas von Sw. nach No. krümmt und 10 M. unterhalb in das Meer geht. Die Fluth dringt aber bis London. Der bei weitem größte Theil der Stadt liegt in der Grafschaft Middlesex, am linken Themseufer. Hier dehnt sich im O. die City, im W. Westminster aus; eine Menge umliegende Orte sind nach und nach in die Masse der Stadt hineingezogcn. Auf dem rechten Stromufer, schon in der Grafschaft Sussex, liegt der Stadttheil Southwark. Beide Ufer sind durch Brücken und einen unterirdi- schen Gang, Tunnel, verbunden. Das Ganze -ist 2 deutsche M. lang und 1 breit. Paris hat 3 mal, Berlin fast 5 mal, Ham- burg 33 mal in London Platz. Die Zahl der Bewohner, nicht zu hoch angeschlagen, betrug 1849 über 21/* Mill. (im Jahre 1377 nur 35,000), wiegt.also die manches Königreichs auf. Nur einige Stadttheile sind regelmäßig angelegt und schön gebaut. Uebechaupt ist der erste Eindruck, den London auf den Fremden macht, zwar wegen des ungeheuren Menschengewühles immer ein großartiger, aber auch zugleich ein unfreundlicher. Die Häuser sind einfach und einförmig, meist nur 3 Fenster breit und vom Kohlendampf ge- schwärzt: die ganze Atmosphäre ist rauchig und neblicht, daß man zu Zeiten auch bei Tage Licht brennen muß. Bei Licht oder am Abend nimmt sich die Stadt am schönsten aus, denn die Gasbe- leuchtung ist reich und prachtvoll, bis auf die transparenten Ziffer- blätter vieler Thurmuhren und die wie ein Lichtmeer hinter großen Schaufenstern von Spiegelglas sich ausbreitenden Kaufläden. Be- sondere Merkwürdigkeiten sind: a) in der City, dem ältesten und winkligsten Theile, dem Sitze des Großhandels und der wohlhaben- den Bürgerklasse: die Paulskirche fast in der Mitte der Stadt, nach dem großen Brande von 1666 erbaut, nach der Peterskirche die größte von Europa. Ganz am Ostende der City der Tower, an der Themse, früher Königsschloß, dann Staatsgcfängniß, der Schauplatz vieler blutigen Tharen — die Bank von England, die Börse. I») In Westminster, der regelmäßigen Stadt des Hofes, der Vornehmen und Reichen, mit schönen Squares (mit Bäumen und Gesträuch bepflanzte, umgitterte Rasenplätze), merken wir zuerst die Westm in ster-Abtei, eine herrliche, gothische Kirche aus dem Mittelalter mit vielen Grabdenkmälern berühmter Personen; gegcn- 18*

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 276

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
276 Drittes Buch. über liegt Westminster-Hall, mit einem der größten Säle der Welt, in dem z. B. die Könige gekrönt werden, jetzt ein Theil der neuen prachtvollen, im gothischcn Stil ausgeführten Parla- mentshäuser. In der Nähe Whitehall, aus dessen Fenstern Carl l. aufs Schaffst stieg. Am Südwestende von W. liegt der un- ansehnliche, jetzt wenig mehr gebrauchte Königspalast St. James; um ihn herum der James-Park, der Green-Park, der Hyde-Park, große unregelmäßig mir Bäumen besetzte Wiesen; in der Mitte ein Wasserbecken, ringsumher Alleen. Nördlich von West- minster ist in neueren Zeiten der Regents-Park mit dem größten zoologischen Garten der Welt und um ihn herum neue und elegante Straßen entstanden. London ist die erste Handelsstadt der Welt. Jährlich laufen 16,000 Schiffe aus und ein, die Themse ist fast immer mit einem Walde von Masten bedeckt. Macht euch einen Begriff von der Ausdehnung des Londoner Handels, wenn ihr höret, daß London allein von seinem überseeischen Handel an den Staat im Jahre 71 Mill. Tha- ler — oder nach englicher Rechnung 10 Mill. Pfund Sterling — Zoll entrichtet. 2. Die Umgegend von London ist mit Städten und Dörfern be- säet; selbst die (Nachts beleuchteten) Chausseen sind oft noch weit- hin mit Häusern besetzt. Unterhalb der Stadt sind zuerst die verschiedenen Docks, d. h. große, mit der Themse in Verbindung stehende Wasserbecken, in denen die Schiffe befrachtet und ausgela- den werden, dann weiter, auch an der Themse, Greenwich, be- rühmt durch seine Sternwarte (S. 11.) und sein Hospital für in- valide Seeleute. Woolwich, Hauptort der englischen Artillerieein- richtungen; Arsenal. Eisenbahn nach London. Oberhalb, am rech- ten User, bei der Stadt gl. N, das berühmte Lustschloß Windsor, mit herrlichem Park; gegenüber, am linken Thcmseufer, Eton, die besuchteste gelehrte Schule und Pensionsanstalt Englands. Das ganze Themse-Ufer zwischen hier und London voller Landsitze. 3. Im südlichen England, im S. des Canals von Bristol und der Themse: Cantcrbury in Kent, mit der Kathedrale des ersten Erzbischofs der engl. Kirche — ein paar M. südl. am Canal Dover (S. 253 ), weiter nach Sw. das Seebad Brighton mit einem königl. Schlosse im orientalischen Geschmack — weiterhin Portsmouth, über 60,000 E., Hauptkriegsdafen und Hauptfestung auf einem Jnselchen, am Eingänge eines Meer- busens, der die ganze Seemacht von England aufnehmen kann: am westlichen Eingänge desselben die Stadt Gosport. Zwischen bei- den Orten und der hier vorliegenden Insel Wight die berühmte Rhede von Spithead. Für Alles, was zur Schiffsrüstung gehört, finden sich in diesen Meerstädten die großartigsten Anstalten. Weiter gegen das Südwestende, auch an einem tiefen und sichern Meerbusen, liegt das feste Plymouth mit der Schwesterstadt Devonport, 75,000 E.; einige M. vom Hafen steht aus einer Klippe der Leucht- thurm Eddystone, jetzt schon der dritte Bau, der mit ungeheu- ren Kosten aufg>führt, der Wuth der Elemente trotzt. — Bristol, die dritte Hauptstadt im Lande, über 100,000 E, nicht weit von

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 278

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
278 Drittes Buch. unter an 100,000 Kinder. 1801 hatte Manchester erst 94,000 E. Der Bridgewater-Canal, einer der kunstvollsten in England, soll den Transport der Steinkohlen aus den Gruben bis Manche- ster und Liverpool erleichtern. Er ist 6 M. lang und geht eine Strecke unter der Erde. — Die Fabrikdistrikte, in welchen Liverpool und Manchester liegen, bilden die bevölkertste Gegend von Europa. Man rechnet 25,000 Menschen auf die Quadratmeile. 6. Nur geschichtlich merkwürdig sind: Hastings am Eanal, zwischen Brighton und Dover, wo Wilhelm der Eroberer siegte. Bosworth, ziemlich in der Mitte, wo der erste Tudor, Hein- rich von Richmond, den letzten Plantagenct, das Scheusal Rieh a rd Iii., besiegte. Marstonmoor, nördlich von Uork, und Naseby, im mittleren Osten, sind Schlachtplätze in den Bürger- kriegen von 1649. Bei Worerster, an der mittleren Severne, ward der Sohn Karls I. 1650 geschlagen. 5 M. östlich davon liegt Stratford, Shakespeares Geburtsort. kl. Schottland, 1400 mm., er'n vom Meere viel- fach zerrissenes Gebirgsland, mit kurzen, aber wasser-reichen Strömen, in welchem Meerbusen, Berge, Seen (Lochs) einen merkwürdig gleichen Zug von Sw. nach No. haben, zer- fällt in 3 narürliche Abiheilungen. a) Das südliche S., von der Granze bis zum Busen Forth rechts und dem Busen des Clyde links; beide verbindet in einer guer durch- gehenden Vertiefung der Glasgow-Canal. Süd- Schottland ist schon von Bergen erfüllt, die mit dem eng- lischen Granzgebirge zusammenhangen. b) In Mittel- Schottland erheben sich jenseits des Glasgow-Canals zwei parallele Gebirgszüge, die in mehreren Gipfeln 4000' über- steigen; im S. das Grampian-Geb., im N. die Berge von Jnverncß. In letzteren unweit der Westküste der Ben Nevis, über 4000', der höchste Berg von Großbri- tannien. Schöne Gebirgsseen Tay und Lomond. Die Aussichten von diesem Geb., Land-, See- und Meeransichten zugleich, werden sehr gerühmt, c) An dem Nordwestabhange der Berge von Jnvcrneß folgt wieder eine Thalspalte, in der sich zwei langgezogene Seen, Neß und Lochby, Hin- strecken. Sie sind durch den caledonischen Canal unter sich und mit dem Meere verbunden, und so kann man aus dem Murray-Busen, der dreieckig in die flache Nordost- küste von S. einschneidet, quer durch bis an die felsige Süd- westseite segeln. Jenseit des Canals in Nordweft-Schott- land, folgen nun die eigentlichen schottischen Hochlande, in denen aber kein Gipfel 4000' erreicht. Sie sind meist

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 280

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
280 Drittes Buch. Jpilt, d. i. Berg. Die mittlere Stadt nun hat 2 gerade und breite Straßen, die eine von W- nach O. die andere von N. nach S. Die letztere zieht sich in zwei Brücken, die an beiden Seiten mit Häusern besetzt sind, auch in die andern Stadttheile weiter. Die Nordbrücke ist über 1100' lang; unter der Südbrücke läuft eine Querstraße im Thal. Am Ostende der Altstadt liegt das alte Schloß Holyrood, in welchem noch Manches an die Geschichte der un- glücklichen Königin Maria Stuart (Mutter Jacobs I. S. 270.) erinnert. (Die ältesten Könige residirten in Stirling am obern Forth.). In der Mitte der Stadt liegt das Gebäude der besuchten und tüchtigen Universität. Mit der Hafenstadt Leith am Forth hat Edinburg 200,000 E. Handel mit den Ostseehäfen und Ame- rica. — 20 M. westlich von Edinburg liegt die volkreichste Stadt in Schottland, Glasgow, 370,000 E. (1800 erst 86,000 V am gleich- namigen Canal. Glasgow hat auch eine Universität, blüht aber be- sonders durch Handel nach allen Theilen der Erde. Die größeren Schiffe laden bei Green ok am Meere aus. — 2 M. im Sw. von Glasgow liegt die bedeutende Fabrikstadt Paisley mit 60,000 E. 2. In Mittelschottland merken wir 2 Städte an der Nordsee; im S> St. Andrews, vor der Reformation der Sitz des ersten Erzbischofs im Lande. Eine Menge zerstörter Kirchen und Kapel- len zeugen von ihrer vormaligen Größe. Im N. mündet der Fluß Tay, der größte in Schottland; an ihm hinauf liegt Perth, immer noch bedeutend, aber im Mittelalter noch wichtiger, und Scone, der alte Krönungsort der schottischen Könige — und 4 M. von seiner Mündung steht aus einem Felsen, welcher nur zur Ebbezeit 3—4 Stunden lang aus dem Wasser hervorragt, Groß- britanniens berühmtester Leuchtthurm, Bell Rock. Er ist 115' hoch; bis 70' ist keine Oeffnung, dann kommt der Eingang, nur durch Strickleitern und Winden zugänglich. Mehr als 20 M. im N. der Tay-Mündung liegen Alt- und Neu-Aberdeen bei einander, auch mit einer Universität; die neue Stadt ist eine bedeu- tende Handelsstadt von 70,000 E. 3. Als die Hauptstadt der östlichen Hochlande wird gewöhnlich Jnverneß, am Ende des caledonischen Canales, angesehen; nord- östlich davon zeigt man die Reste von Macbeths Schlosse Cawdor. Unweit Jnverneß auch Cull öden, wo 1746 der letzte Stuart, der nach der Krone seiner Ahnherrn griff, geschlagen ward, — in den westlichen Hochlanden Jnverary, am Ende eines schma- len Meerbusens, der 20 M. in das Land schneidet. 4. Die Westküste von Schottland ist von mehreren Inselgruppen begleitet, welche man zusammen die Hebriden nennt. Alle sind voll nackter, mit Haidekraut bewachsener Berge. Die Einwohner leben von Viehzucht, Fischerei und daneben von den hier häufig nistenden Eidervögeln (Anas mollissima). Diese hängen ihre Nester an Klippen und Felsen und füttern sie mit ihren Dunen aus. Oft mit Lebensgefahr holt man die kostbaren Federn; dreimal polstert die Mutter unverdrossen das Nest, dann verläßt sie es. Die größten Inseln sind Lewis, Mull, Isla, Skye — die merkwürdigste ist das kleine, felsige Staffa, westlich von Mull»
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